Motorschirm

Es gibt zwei Möglichkeiten mit dem Gleitschirm eine größere Strecke zu fliegen: Die eine ist mit der Kraft der Sonne, was ohne Zweifel die Königsdisziplin ist. Von einer Thermik zur anderen zu fliegen, die Schönheit der Alpen zu genießen und nebenbei noch bei einem Bewerb mit zu machen.

Es wird aber vom Piloten stundenlage höchste Konzentration, Durchhaltevermögen und sicher ein großes Maß an Risikobereitschaft abverlangt, aber wie man so schön sagt "no risk no fun".

Da wäre noch die zweite Möglichkeit: Stell dir vor du stehst um 6 Uhr morgens auf, und frühstückst mal ordentlich. Danach machst du dich bereit für einen Streckenflug, aber nicht wie sonst, sondern heute einmal anders, nämlich vor deinem Haus auf irgendeiner Wiese. Du startest in deine Umgebung die du sonst nur vom Boden aus kennst.

Die ersten Heißluftballone siehst du schon am Horizont, wie Bojen stehen sie am morgendlichen Himmel, ein zweifellos unvergesslicher Flug steht dir bevor.

Oder zwei Stunden bevor die Natur schlafen geht, ein Flug in der Dämmerung, ich nenn das immer "After work Fly".

Mit dem Motorgleitschirm ist das alles und noch viel mehr möglich.

Was ich schon des Öfteren praktiziert habe ist: Ich starte im Hügelland in der thermisch aktiven Zeit, mache Höhe bis ich sicheren Anschluss bekomme, stelle den Motor ab und probiere von einer Wolke zur anderen zu fliegen. Das Beste daran ist, wenn man absäuft, (ich kämpfe natürlich bis zum Schluss), aber bevor man am Boden steht, was naturgemäß im Flach- und Hügelland schneller der Fall ist, startet man den Motor wieder und fliegt nach Hause.

Beim Nachhausefliegen ist mir schon mal der Sprit ausgegangen, zum Glück habe ich noch aus der Luft einen Bauern mit Motorsäge erspäht, dieser war so nett und gab mir zwei Liter seines edlen Benzingemisches.

Beim nächsten Kirchenwirtbesuch habe ich die Schuld - natürlich in ebenso flüssiger Form, wenn auch nicht in so hoher Oktanzahl - beglichen.

Ich persönlich möchte keines von beiden Arten missen. Einerseits die knackige Frühjahrsthermik in den Alpen, die mich von einem fünf Meter Bart zum anderen prügelt bis mir das Adrenalin aus den Poren schießt und ein völlig hysterisches, durchgeknalltes Vario mir die Akustik liefert. Oder anderseits in ruhiger Abendluft einem gemütlichen Luftspaziergang mache. Mit einemmonotonen Propellergeräusch im Rücken lasse ich die Steuerleinen los, gebe nur leichte Gewichtshilfen und inhaliere die vollkommene Freiheit.

Falls sich irgendjemand infiziert fühlt (was natürlich in keinster Weise meine Absicht war) stehe ich gerne für Fragen zu Verfügung!

Für Schulungen, Ausrüstung und Betreuung ist die Flugschule Kilb von Ecker Hans genannt Flatter Hans - (woher kommt eigentlich dieser Name?) die erste Adresse.

Siehe Links.

Hier für den Anfang ein kleines Video!!!